Zur Bedeutung von Humor, Heiterkeit und Lachen im musiktherapeutischen Geschehen

Dem Humor kommt eine bedeutende, doch bislang kaum beachtete Wirkkraft in der Musiktherapie zu. Es wird zunächst der Begriff Humor, der ansteckende Charakter des Lachens, die lockernde Wirkung des Humors, der Witz in der Musik fokussiert, um dieser Wirkkraft auf die Spur zu kommen und um eine Methode der Kategorisierung ausgewählter Humorszenen zu entwickeln. Eine therapeutische Humoranwendung scheint am ehesten zu gelingen, wenn die Beziehung zwischen Therapeut und Patient von gegenseitigem Wohlwollen und von empathischer Wärme geprägt ist. Der Humor kann als Ausdruck der Freude über das gemeinsame Erleben zu mehr Daseinsfreude und Lebensqualität beitragen. Eine humorvolle Intervention des Therapeuten setzt ein empathisches Gespür seinerseits dafür voraus, ob der Patient den Humor annehmen und integrieren kann. Der Ebenenwechsel, der sich bereits in der spielerischen kreativen Anwendung des musiktherapeutischen Instrumentariums vollzieht sowie eine phantasievolle „unübliche“ bzw. „humorige“ Spielweise und Verwendung des Instrumentariums können zu einer Horizonterweiterung und zu einem kognitiven Perspektivenwechsel beitragen.

Once hardly acknowledged, humor has gained significance as a powerful force in music therapy. In this article, focus is first placed on the term „humor“, the contagious character of laughter and the relaxing effect of humor and the musical joke, in order to examine this powerful force and to develop a method of categorising selected examples of humorous scences in music therapy. A therapeutic application of humor seems to be best accomplished when the therapist – patient relationship is deemed mutual in interest and empathetic warmth. As an expression of joy shared during a common experience, humor can contribute to existential happiness and quality of life. Before intervention with humor can occur, the therapist must be able to empathically sense if the patient is capable of accepting and integrating humor. The shifting of levels, already occurring in the playfully creative usage of instruments in music therapy, as well as an „unusual“ or „humorous“ manner of playing and encorporating music instruments, can lead to a widening of horizens and to a cognitive change of perspective.