Kognitive Verarbeitung von Dreiklängen – ein Reaktionszeit-Experiment zur Unterscheidung von Dur und Moll im Kontext westlich-europäischer Tonalität
Author(s) / Creator(s)
Bruhn, Herbert
Abstract / Description
Die Experimente aus dem Jahr 2002 schließen an die Arbeiten von Bharucha und Stoeckig (1986, 1987) an. In ihren Experimenten wurden Dur und Moll-Akkorde beurteilt, nachdem ein Ankerreiz (prime) eine Tonalität wachgerufen hatte. Die Ergebnisse von Bharucha und Stoeckig konnten präzisiert werden. (1) Die Zeiten der 10 männlichen und 10 weiblichen Experten waren deutlich kürzer als in allen anderen Studien, in denen Akkordbeurteilungen vorgenommen wurden. (2) Ein tonaler Ankerreiz verlängert die Beurteilungszeit geringfügig, aber signifikant. (3) Bei den Verbindungen zwischen einem Dur-Ankerreiz und einem Dur-Zielakkord verlängerte sich die Beurteilungszeit mit jeder zusätzlichen Quinte Abstand um 5 bis 10 ms, aber nur wenn man die Reaktionen betrachtet, die länger als 450 ms dauerten. (4) Sobald Zielakkord und/oder Ankerreiz in Moll gespielt wurden, zeigte die Verteilung der Antwortzeiten Besonderheiten, die darauf schließen lassen, dass mit Mollankerreizen eine verwandte Durtonart aktiviert wird. (5) Die besonders schnellen richtigen Reaktionen (266 bis 440 ms) zeigen keine Beziehung zum tonalen Gefüge des Ankerreizes.
The experiments from 2002 follow the work of Bharucha and Stoeckig (1986, 1987). They play major and minor chords which had to be distinguished as fast as possible. The present experiment was able to report results more precisely. (1) Decisions were much faster than in any other up to now reported harmony experiment. (2) A tonal prime prolonges response times significantly. (3) Response times longer than 450 ms provide evidence for the fact that the distance between chords is represented mentally by fifths. (4) Minor chords cause particularly differing tonal structures: lt seems as if minor chords activate related major tonalities. (5) Response times less than 440 ms are not affected by the tonality of a prime.
Keyword(s)
Musikwahrnehmung Kognitive Prozesse Reaktionszeit Jugendalter Erwachsenenalter Deutschland Music Perception Cognitive Processes Reaction Time Adolescence Adulthood GermanyPersistent Identifier
Date of first publication
2011
Is part of
Auhagen, W., Bullerjahn, C. & Höge, H. (Hrsg.). (2011). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
Publisher
Hogrefe
Citation
Bruhn, H. (2011). Kognitive Verarbeitung von Dreiklängen – ein Reaktionszeit-Experiment zur Unterscheidung von Dur und Moll im Kontext westlich-europäischer Tonalität. In W Auhagen, C Bullerjahn & H Höge (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Author(s) / Creator(s)Bruhn, Herbert
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PsychArchives acquisition timestamp2020-05-20T15:30:17Z
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Made available on2020-05-20T15:30:17Z
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Date of first publication2011
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Abstract / DescriptionDie Experimente aus dem Jahr 2002 schließen an die Arbeiten von Bharucha und Stoeckig (1986, 1987) an. In ihren Experimenten wurden Dur und Moll-Akkorde beurteilt, nachdem ein Ankerreiz (prime) eine Tonalität wachgerufen hatte. Die Ergebnisse von Bharucha und Stoeckig konnten präzisiert werden. (1) Die Zeiten der 10 männlichen und 10 weiblichen Experten waren deutlich kürzer als in allen anderen Studien, in denen Akkordbeurteilungen vorgenommen wurden. (2) Ein tonaler Ankerreiz verlängert die Beurteilungszeit geringfügig, aber signifikant. (3) Bei den Verbindungen zwischen einem Dur-Ankerreiz und einem Dur-Zielakkord verlängerte sich die Beurteilungszeit mit jeder zusätzlichen Quinte Abstand um 5 bis 10 ms, aber nur wenn man die Reaktionen betrachtet, die länger als 450 ms dauerten. (4) Sobald Zielakkord und/oder Ankerreiz in Moll gespielt wurden, zeigte die Verteilung der Antwortzeiten Besonderheiten, die darauf schließen lassen, dass mit Mollankerreizen eine verwandte Durtonart aktiviert wird. (5) Die besonders schnellen richtigen Reaktionen (266 bis 440 ms) zeigen keine Beziehung zum tonalen Gefüge des Ankerreizes.de_DE
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Abstract / DescriptionThe experiments from 2002 follow the work of Bharucha and Stoeckig (1986, 1987). They play major and minor chords which had to be distinguished as fast as possible. The present experiment was able to report results more precisely. (1) Decisions were much faster than in any other up to now reported harmony experiment. (2) A tonal prime prolonges response times significantly. (3) Response times longer than 450 ms provide evidence for the fact that the distance between chords is represented mentally by fifths. (4) Minor chords cause particularly differing tonal structures: lt seems as if minor chords activate related major tonalities. (5) Response times less than 440 ms are not affected by the tonality of a prime.en_US
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Publication statuspublishedVersion
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Review statuspeerReviewed
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External description on another websitehttps://www.pubpsych.de/get.php?id=0246405
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CitationBruhn, H. (2011). Kognitive Verarbeitung von Dreiklängen – ein Reaktionszeit-Experiment zur Unterscheidung von Dur und Moll im Kontext westlich-europäischer Tonalität. In W Auhagen, C Bullerjahn & H Höge (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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ISBN978-3-8017-2387-3
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/2559
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.2939
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Language of contentdeu
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PublisherHogrefe
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Is part ofAuhagen, W., Bullerjahn, C. & Höge, H. (Hrsg.). (2011). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Keyword(s)Musikwahrnehmungde_DE
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Keyword(s)Kognitive Prozessede_DE
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Keyword(s)Reaktionszeitde_DE
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Keyword(s)Jugendalterde_DE
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Keyword(s)Erwachsenenalterde_DE
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Keyword(s)Deutschlandde_DE
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Keyword(s)Music Perceptionen_US
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Keyword(s)Cognitive Processesen_US
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Keyword(s)Reaction Timeen_US
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Keyword(s)Adolescenceen_US
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Keyword(s)Adulthooden_US
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Keyword(s)Germanyen_US
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleKognitive Verarbeitung von Dreiklängen – ein Reaktionszeit-Experiment zur Unterscheidung von Dur und Moll im Kontext westlich-europäischer Tonalitätde_DE
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TitleCognitive processing of triads - a reaction time experiment on the distinction between major and minor in the context of Western European tonality [Translated with www.DeepL.com]en_US
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DRO typebookPart
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