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Zur Erforschung von Lernmöglichkeiten im Fach Gehörbildung. Eine explorative Studie unter Berücksichtigung des Einsatzes von Computern im Gehörbildungsunterricht

Author(s) / Creator(s)

Lehmann, Andreas C.
Hempel, Christoph

Abstract / Description

Die Studie wurde durchgeführt, um den möglichen Fortschritt von Musikausbildungs-Studiengängen im ersten Jahr und im Hauptstudium in Ersterziehung zu beobachten. Ein weiterer Aspekt war die Untersuchung des Effekts, den computergestütztes Eartraining auf die Hörfähigkeiten hat. Zwei Gruppen von Erstsemestern (geringe Motivation; n=34) und eine Gruppe von Diplomanden, die auf ihre Abschlussprüfung zusteuerten (hohe Motivation; n=11), alle von der "Hochschule für Musik und Theater Hannover", nahmen an einem Pre-Test-Nach-Test-Versuch teil. Eine experimentelle Gruppe von Erstsemestern (n=18) sowie die Doktoranden arbeiteten freiwillig ein Semester lang mit einem Drill-and-Practice-Computersoftwarepaket (AudiMax), um ihre erzieherischen Fähigkeiten zu verbessern. Die Kontrollgruppe besuchte den regulären Theorieunterricht und erhielt keine zusätzliche computergestützte Schulung. Ein speziell entwickelter Hörtest (TELG), der fünf Untertests - Tonalität (T), Melodie (M), Harmonie (H), Rhythmus (R) und musikalisches Gedächtnis (G) - umfasst, wurde zu Beginn des Semesters und fünf Monate später noch einmal durchgeführt. Die Ergebnisse deuten auf einen signifikanten Anstieg der Durchschnittswerte in vier der fünf Testteile hin (F=18,92; df=4; p=.012). Der Untertest G war nicht signifikant und zeigte, dass sich die Testpersonen nicht an die erste Testsitzung erinnern konnten, daher müssen die Verbesserungen dem regulären Unterricht und der privaten Praxis zugeschrieben werden. Die höchsten Gewinne wurden im Untertest R erzielt, was auf ein Defizit im Instrumentalunterricht vor dem College schließen lässt. Die Korrelationen zwischen den fünf Untertests waren bei den H-, M- und T-Scores signifikant, während die R- und G-Scores weder miteinander noch mit dem H-M-T-Block korrelierten. Die Ergebnisse waren unabhängig vom Hauptinstrument, abgesehen von einer leichten Tendenz zugunsten der Pianisten. Die Versuchsgruppe erzielte keine signifikant höhere Punktzahl als die Kontrollgruppe. Die Gruppe mit hoher Motivation und die Probanden, die beim ersten Mal vergleichsweise niedrig abgeschnitten hatten, zeigten eine nicht signifikante Tendenz zu größeren Mittelwertzuwächsen als die Gruppe mit niedriger Motivation. Ein Interview mit den Studierenden ergab, dass Motivationsfaktoren eine wichtige Rolle bei der Zuschreibung der Punkteerhöhung spielten. Diejenigen Schüler, die zusätzlich zu ihrem regulären Unterricht geübt hatten, führten ihre Gewinne auf diese Bemühungen zurück. Andere schrieben ihre Zu- oder Abgänge extern zu (z. B. Glück, Test). Probleme im Umgang mit dem Computer können als Entschuldigung dafür dienen, dass er überhaupt nicht funktioniert. Die weiblichen Studenten waren ebenso interessiert wie die männlichen an der Arbeit mit dem Computer. [Translated with www.DeepL.com]
The study was conducted to monitor the possible progress of first year and advanced music education majors in eartraining. A further aspect was to investigate the effect that computerized eartraining has on the hearing skills. Two groups of freshmen (low motivation; n=34) and one group of graduate students who were heading towards their final exams (high motivation; n=11), all from the »Hochschule für Musik und Theater Hannover«, took part in a pretest posttest experiment. One experimental group of freshmen (n=18) as well as the graduate students volunteered to work with a drill-and-practice computer software package (AudiMax) for one semester to improve their eartraining skills. The control group attended the regular theory classes and received no additional computer-based training. A specially designed listening test (TELG) that comprises five subtests - Tonality (T), Melody (M), Harmony (H), Rhythm (R), and Musical Memory (G) - was administered at the beginning of the semester and again five months later. The results indicate a significant increase in mean scores over four of the five parts of the test (F=18.92; df=4; p=.012). Subtest G was not signifikant, showing that the subjects could not remember the first testing session, therefore improvements must be attributed to regular classes and private practice. The highest gains were on subtest R, suggesting a pre college deficit in instrumental teaching. Correlations between the five subtests were significant among the H, M, and T scores, while the R and G scores neither correlated with each other nor with the H-M-T block. The results were independent of the principal instrument except for a slight tendency in favor of the pianists. The experimental group did not score significantly higher than did the control group. The high motivation group and the subjects who had scored comparatively low the first time showed a non significant tendency towards greater mean gains than the low motivation group. An interview with the students indicated that motivational factors played an important role in their attribution of score increase. Those students who had practiced in addition to their regular classes attributed their gains to these efforts. Others attributed their gains or lasses externally (e. g. luck, test). Problems with handling the computer can serve as an excuse for not working at all. Female students were as interested as the males were in working with the computer.

Persistent Identifier

Date of first publication

1992

Is part of

Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1992). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 9: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.

Publisher

Noetzel

Citation

Lehmann, A. C. & Hempel, C. (1992). Zur Erforschung von Lernmöglichkeiten im Fach Gehörbildung. Eine explorative Studie unter Berücksichtigung des Einsatzes von Computern im Gehörbildungsunterricht. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 9: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
  • Author(s) / Creator(s)
    Lehmann, Andreas C.
  • Author(s) / Creator(s)
    Hempel, Christoph
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2020-08-20T10:03:49Z
  • Made available on
    2020-08-20T10:03:49Z
  • Date of first publication
    1992
  • Abstract / Description
    Die Studie wurde durchgeführt, um den möglichen Fortschritt von Musikausbildungs-Studiengängen im ersten Jahr und im Hauptstudium in Ersterziehung zu beobachten. Ein weiterer Aspekt war die Untersuchung des Effekts, den computergestütztes Eartraining auf die Hörfähigkeiten hat. Zwei Gruppen von Erstsemestern (geringe Motivation; n=34) und eine Gruppe von Diplomanden, die auf ihre Abschlussprüfung zusteuerten (hohe Motivation; n=11), alle von der "Hochschule für Musik und Theater Hannover", nahmen an einem Pre-Test-Nach-Test-Versuch teil. Eine experimentelle Gruppe von Erstsemestern (n=18) sowie die Doktoranden arbeiteten freiwillig ein Semester lang mit einem Drill-and-Practice-Computersoftwarepaket (AudiMax), um ihre erzieherischen Fähigkeiten zu verbessern. Die Kontrollgruppe besuchte den regulären Theorieunterricht und erhielt keine zusätzliche computergestützte Schulung. Ein speziell entwickelter Hörtest (TELG), der fünf Untertests - Tonalität (T), Melodie (M), Harmonie (H), Rhythmus (R) und musikalisches Gedächtnis (G) - umfasst, wurde zu Beginn des Semesters und fünf Monate später noch einmal durchgeführt. Die Ergebnisse deuten auf einen signifikanten Anstieg der Durchschnittswerte in vier der fünf Testteile hin (F=18,92; df=4; p=.012). Der Untertest G war nicht signifikant und zeigte, dass sich die Testpersonen nicht an die erste Testsitzung erinnern konnten, daher müssen die Verbesserungen dem regulären Unterricht und der privaten Praxis zugeschrieben werden. Die höchsten Gewinne wurden im Untertest R erzielt, was auf ein Defizit im Instrumentalunterricht vor dem College schließen lässt. Die Korrelationen zwischen den fünf Untertests waren bei den H-, M- und T-Scores signifikant, während die R- und G-Scores weder miteinander noch mit dem H-M-T-Block korrelierten. Die Ergebnisse waren unabhängig vom Hauptinstrument, abgesehen von einer leichten Tendenz zugunsten der Pianisten. Die Versuchsgruppe erzielte keine signifikant höhere Punktzahl als die Kontrollgruppe. Die Gruppe mit hoher Motivation und die Probanden, die beim ersten Mal vergleichsweise niedrig abgeschnitten hatten, zeigten eine nicht signifikante Tendenz zu größeren Mittelwertzuwächsen als die Gruppe mit niedriger Motivation. Ein Interview mit den Studierenden ergab, dass Motivationsfaktoren eine wichtige Rolle bei der Zuschreibung der Punkteerhöhung spielten. Diejenigen Schüler, die zusätzlich zu ihrem regulären Unterricht geübt hatten, führten ihre Gewinne auf diese Bemühungen zurück. Andere schrieben ihre Zu- oder Abgänge extern zu (z. B. Glück, Test). Probleme im Umgang mit dem Computer können als Entschuldigung dafür dienen, dass er überhaupt nicht funktioniert. Die weiblichen Studenten waren ebenso interessiert wie die männlichen an der Arbeit mit dem Computer. [Translated with www.DeepL.com]
    de_DE
  • Abstract / Description
    The study was conducted to monitor the possible progress of first year and advanced music education majors in eartraining. A further aspect was to investigate the effect that computerized eartraining has on the hearing skills. Two groups of freshmen (low motivation; n=34) and one group of graduate students who were heading towards their final exams (high motivation; n=11), all from the »Hochschule für Musik und Theater Hannover«, took part in a pretest posttest experiment. One experimental group of freshmen (n=18) as well as the graduate students volunteered to work with a drill-and-practice computer software package (AudiMax) for one semester to improve their eartraining skills. The control group attended the regular theory classes and received no additional computer-based training. A specially designed listening test (TELG) that comprises five subtests - Tonality (T), Melody (M), Harmony (H), Rhythm (R), and Musical Memory (G) - was administered at the beginning of the semester and again five months later. The results indicate a significant increase in mean scores over four of the five parts of the test (F=18.92; df=4; p=.012). Subtest G was not signifikant, showing that the subjects could not remember the first testing session, therefore improvements must be attributed to regular classes and private practice. The highest gains were on subtest R, suggesting a pre college deficit in instrumental teaching. Correlations between the five subtests were significant among the H, M, and T scores, while the R and G scores neither correlated with each other nor with the H-M-T block. The results were independent of the principal instrument except for a slight tendency in favor of the pianists. The experimental group did not score significantly higher than did the control group. The high motivation group and the subjects who had scored comparatively low the first time showed a non significant tendency towards greater mean gains than the low motivation group. An interview with the students indicated that motivational factors played an important role in their attribution of score increase. Those students who had practiced in addition to their regular classes attributed their gains to these efforts. Others attributed their gains or lasses externally (e. g. luck, test). Problems with handling the computer can serve as an excuse for not working at all. Female students were as interested as the males were in working with the computer.
    en_US
  • Publication status
    publishedVersion
  • Review status
    notReviewed
  • Citation
    Lehmann, A. C. & Hempel, C. (1992). Zur Erforschung von Lernmöglichkeiten im Fach Gehörbildung. Eine explorative Studie unter Berücksichtigung des Einsatzes von Computern im Gehörbildungsunterricht. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 9: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
  • ISBN
    3-7959-0651-2
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.12034/2892
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.3277
  • Publisher
    Noetzel
  • Is part of
    Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1992). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 9: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Zur Erforschung von Lernmöglichkeiten im Fach Gehörbildung. Eine explorative Studie unter Berücksichtigung des Einsatzes von Computern im Gehörbildungsunterricht
    de_DE
  • Title
    To explore learning opportunities in the subject of aural training. An exploratory study taking into account the use of computers in aural training [Translated with www.DeepL.com]
    en_US
  • DRO type
    bookPart
  • Visible tag(s)
    Version of Record