Durchgeführt wie geplant? Ein detaillierter Vergleich zwischen Studien und ihren prä-registrierten Plänen

Ein wichtiger Ansatz, um innerhalb psychologischer Forschungsansätze hinsichtlich der Replikationskrise mehr Transparenz und Objektivität zu gewährleisten, sind Prä-Registrierungen. Hierbei wird der Studienplan im Vorfeld aufgestellt und dokumentiert, was sich positiv auf die Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen auswirken sollte. Angelehnt an eine Studie von Claesen und Kollegen (2019) wurde auch in der vorliegenden Studie festgestellt, dass die Anzahl der Abweichungen zwischen Studien und ihren Prä-Registrierungen über verschiedene methodische Aspekte hinweg hoch ausfiel, wobei diese Abweichungen in einem Großteil der Fälle nicht transparent offengelegt wurden. Um die Abweichungsraten anhand inferenzstatistischer Verfahren detaillierter analysieren zu können, wurde die Studie von Claesen et al. (2019) um ein neues Kodierungsschema erweitert, welches die relativen Abweichungsraten quantifizieren konnte. Die intervallskalierten Ratings konnten, auch unter Berücksichtigung einer Toleranz, um kleinste Abweichungen nicht zu stark ins Gewicht fallen zu lassen und den Vergleich fairer zu gestalten, nicht bestätigen, dass Studien durchgeführt wie geplant wurden. Der aktuelle Vergleich zeigte, dass Abweichungen immer noch häufig vorkommen und vor allem nicht transparent berichtet werden. Jedoch verdeutlicht die ausführliche Quantifizierung von Prä-Registrierungen auch, dass sie eine detaillierte methodische Planung ermöglichen.