Lernen bei Musik: Hilfe oder Störung? - Eine experimentalpsychologische Analyse einer pädagogisch-psychologischen Kontroverse
Author(s) / Creator(s)
Drewes, Ralf
Schemion, Gabriele
Abstract / Description
Ziel unserer Untersuchung war die Analyse der Auswirkungen des Musikhörens auf gleichzeitig durchgeführte Lernaktivitäten. Die Durchsicht der Literatur zu diesem Thema zeigte ein beeindruckendes Defizit im Hinblick auf eine adäquate empirische Forschung. Daher entwickelten wir ein experimentelles Design, um empirische Antworten auf einige ungelöste Fragen in diesem Bereich zu erarbeiten. Als erste unabhängige Variable wählten wir drei verschiedene Bedingungen der Musikstimulation: 1. Lernen während der Präsentation von Musik, ausgewählt von den Probanden. 2. Lernen während der Bedingung einer Standardmusik. 3. Lernen während des Zustandes der Stille. Als zweite unabhängige Variable wählen wir die Erfahrung, die die Probanden bereits in Bezug auf das Problem des Musikhörens während der Lernaktivitäten gemacht haben. Wir wählten daher zwei Gruppen, wobei die erste Gruppe Probanden umfasste, die während des Lernens normalerweise Musik hören. Die zweite Gruppe umfasste Probanden, die während des Lernens nie Musik hören. Als abhängige Variablen wählten wir drei verschiedene Tests, die drei verschiedene Fähigkeiten messen sollten: Konzentration, Gedächtnisleistung und Textanalyse. Darüber hinaus sammelten wir auch subjektive Bewertungen der Probanden, die die Bereiche der wahrgenommenen Wirksamkeit, der Konzentration und des Wohlbefindens sowie der wahrgenommenen Wirkung der verschiedenen Musikbedingungen abdeckten. Das Experiment wurde unter Verwendung eines "within-subjectdesign" durchgeführt. Die Teilnehmer waren 24 weibliche und 24 männliche Studenten. Die zentralen Ergebnisse waren, dass in Bezug auf das "objektive" Die Testergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede, weder in Bezug auf die unterschiedlichen Musikbedingungen noch in Bezug auf die beiden Erfahrungsgruppen. In Bezug auf die "subjektiven" Bewertungsprozesse fanden wir eine Reihe hypothesenbestätigender Unterschiede. Allen diesen Unterschieden war gemeinsam, dass sich die Personen, die beim Musikhören lernerfahren sind, beim Hören ihrer eigenen Musik am besten fühlten und die größte Wirksamkeit wahrnahmen. Im Gegensatz dazu fühlte sich die andere Gruppe am besten und empfand die größte Wirksamkeit unter der Bedingung von Stille. Die Ergebnisse werden schließlich unter theoretischen und methodologischen Gesichtspunkten diskutiert. [Translated with www.DeepL.com]
Purpose of our investigation was the analysis of the effects of listening to music on learning activities, which are carried out simultaneously. The review of the literature on this topic showed an impressive deficit in regard to adequate empirical research. Therefore we developed an experimental design to work out empirical answers to some unsolved questions in this area. As the first independent variable we chose three different conditions of music-stimulation: 1. Learning during the presentation of music, chosen by the subjects. 2. Learning during the condition of a standard-music. 3. Learning during the condition of silence. As the second independent variable we select the experience, which the subjects already had with reference to the problem of listening to music during learning-activities. We therefore chose two groups, the first included subjects, who usually hear music during learning. The second group included subjects, who never hear music during learning. As dependent variables we chose three different tests, which should measure three different abilities: concentration, memory-capacity and text-analysis. In addition we also collected subjective evaluations of the subjects, which covered the areas of perceived efficacy, concentration and well-being and perceived effect of the different music conditions. The experiment was carried out by using a "within-subjectdesign". The participants were 24 female and 24 male students. The central results were, that with reference to the "objective" test-scores no significant differences were found, neither with regard to the different music-conditions nor with regard to the two experiencegroups. With reference to the "subjective" evaluation processes we found a number of hypothesis-confirming differences. Common to all these differences was, that the persons, who are experienced in learning while listening to music, felt best and perceived the greatest efficacy while listening to their own music. In contrast, the other group felt best and perceived greatest efficacy under the condition of silence. The results are finally discussed under theoretical and methodological perspectives.
Persistent Identifier
Date of first publication
1991
Is part of
Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1991). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 8: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
Publisher
Noetzel
Citation
Drewes, R. & Schemion, G. (1991). Lernen bei Musik: Hilfe oder Störung? - Eine experimentalpsychologische Analyse einer pädagogisch-psychologischen Kontroverse. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 8: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
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Author(s) / Creator(s)Drewes, Ralf
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Author(s) / Creator(s)Schemion, Gabriele
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PsychArchives acquisition timestamp2020-08-20T10:03:32Z
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Made available on2020-08-20T10:03:32Z
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Date of first publication1991
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Abstract / DescriptionZiel unserer Untersuchung war die Analyse der Auswirkungen des Musikhörens auf gleichzeitig durchgeführte Lernaktivitäten. Die Durchsicht der Literatur zu diesem Thema zeigte ein beeindruckendes Defizit im Hinblick auf eine adäquate empirische Forschung. Daher entwickelten wir ein experimentelles Design, um empirische Antworten auf einige ungelöste Fragen in diesem Bereich zu erarbeiten. Als erste unabhängige Variable wählten wir drei verschiedene Bedingungen der Musikstimulation: 1. Lernen während der Präsentation von Musik, ausgewählt von den Probanden. 2. Lernen während der Bedingung einer Standardmusik. 3. Lernen während des Zustandes der Stille. Als zweite unabhängige Variable wählen wir die Erfahrung, die die Probanden bereits in Bezug auf das Problem des Musikhörens während der Lernaktivitäten gemacht haben. Wir wählten daher zwei Gruppen, wobei die erste Gruppe Probanden umfasste, die während des Lernens normalerweise Musik hören. Die zweite Gruppe umfasste Probanden, die während des Lernens nie Musik hören. Als abhängige Variablen wählten wir drei verschiedene Tests, die drei verschiedene Fähigkeiten messen sollten: Konzentration, Gedächtnisleistung und Textanalyse. Darüber hinaus sammelten wir auch subjektive Bewertungen der Probanden, die die Bereiche der wahrgenommenen Wirksamkeit, der Konzentration und des Wohlbefindens sowie der wahrgenommenen Wirkung der verschiedenen Musikbedingungen abdeckten. Das Experiment wurde unter Verwendung eines "within-subjectdesign" durchgeführt. Die Teilnehmer waren 24 weibliche und 24 männliche Studenten. Die zentralen Ergebnisse waren, dass in Bezug auf das "objektive" Die Testergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede, weder in Bezug auf die unterschiedlichen Musikbedingungen noch in Bezug auf die beiden Erfahrungsgruppen. In Bezug auf die "subjektiven" Bewertungsprozesse fanden wir eine Reihe hypothesenbestätigender Unterschiede. Allen diesen Unterschieden war gemeinsam, dass sich die Personen, die beim Musikhören lernerfahren sind, beim Hören ihrer eigenen Musik am besten fühlten und die größte Wirksamkeit wahrnahmen. Im Gegensatz dazu fühlte sich die andere Gruppe am besten und empfand die größte Wirksamkeit unter der Bedingung von Stille. Die Ergebnisse werden schließlich unter theoretischen und methodologischen Gesichtspunkten diskutiert. [Translated with www.DeepL.com]de_DE
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Abstract / DescriptionPurpose of our investigation was the analysis of the effects of listening to music on learning activities, which are carried out simultaneously. The review of the literature on this topic showed an impressive deficit in regard to adequate empirical research. Therefore we developed an experimental design to work out empirical answers to some unsolved questions in this area. As the first independent variable we chose three different conditions of music-stimulation: 1. Learning during the presentation of music, chosen by the subjects. 2. Learning during the condition of a standard-music. 3. Learning during the condition of silence. As the second independent variable we select the experience, which the subjects already had with reference to the problem of listening to music during learning-activities. We therefore chose two groups, the first included subjects, who usually hear music during learning. The second group included subjects, who never hear music during learning. As dependent variables we chose three different tests, which should measure three different abilities: concentration, memory-capacity and text-analysis. In addition we also collected subjective evaluations of the subjects, which covered the areas of perceived efficacy, concentration and well-being and perceived effect of the different music conditions. The experiment was carried out by using a "within-subjectdesign". The participants were 24 female and 24 male students. The central results were, that with reference to the "objective" test-scores no significant differences were found, neither with regard to the different music-conditions nor with regard to the two experiencegroups. With reference to the "subjective" evaluation processes we found a number of hypothesis-confirming differences. Common to all these differences was, that the persons, who are experienced in learning while listening to music, felt best and perceived the greatest efficacy while listening to their own music. In contrast, the other group felt best and perceived greatest efficacy under the condition of silence. The results are finally discussed under theoretical and methodological perspectives.en_US
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Publication statuspublishedVersion
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Review statusnotReviewed
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CitationDrewes, R. & Schemion, G. (1991). Lernen bei Musik: Hilfe oder Störung? - Eine experimentalpsychologische Analyse einer pädagogisch-psychologischen Kontroverse. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 8: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
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ISBN3-7959-0633-4
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/2878
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.3263
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Language of contentdeu
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PublisherNoetzel
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Is part ofBehne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1991). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 8: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleLernen bei Musik: Hilfe oder Störung? - Eine experimentalpsychologische Analyse einer pädagogisch-psychologischen Kontroversede_DE
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TitleLearning with music: help or disturbance? - An experimental-psychological analysis of an educational-psychological controversy [Translated with www.DeepL.com]en_US
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DRO typebookPart
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